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Chronologie von Gamlen, dem Schulwesen und der Kirche in Gamlen

Quelle: Chronik von Gamlen (von Rita Fröhling)

 

Verschiedene Namen für Gamlen:

1252 Gammenheim
1338 Gaemyheim
1367 Camheym
1529 Gammenheim
1575 Gamenheim
1592 Gamenhem

Die älteste Erwähnung des Ortes ist in einer Schenkung zu finden. Sie berichtet über eine Schenkung des Münstermaifelder Bürgers Theoderich von Gammenheim im Jahre 1278 über Kornrenten an das Kloster Rosenthal.

Im Jahre 1338 verlieh Kaiser Ludwig dem Grafen Robert von Virneburg das Recht, in den vom Reiche lehnsrührigen Dörfern, nämlich in Polch, Fiedel, Kaifenheim, Kehrig, Düngenheim, Urmersbach, Gappenach und Gamlen (Gaemyheim) Schultheissen, „von wegen des Reiches und seiner selbst“ einzusetzen, damit sie Gericht halten.

Vom Jahre 1387 gibt es einen Pachtbrief des Klosters Stuben, in dem Gamlen erwähnt wird.

Am 11.2.1557 wurde zwischen den Erben zu Kierich (Kehrig) und Kaifenheim einerseits und der Gemeinde Gamenheim anderseits wegen des Gamenheimer Waldes ein Vertrag geschlossen.

1575 : Entscheidung der kurtrierischen Räte im Streit der Gemeinde Gamlen mit Kehrig und Kaifenheim wegen des Dingtages, Laubscharrens und der Windfälle.

Bei den Hexenprozessen des Amtes Mayen in den Jahren 1591/92 wurde in einem Bericht vom 25. Februar 1593 eine Schaffers Gertrauden „ad capturam, torturam et ignem“ (zur Verhaftung, Folterung und Verbrennung) aus der Gemeinde Gamelong (Gamlen) verurteilt.

1630 wird Gamlen im Güterverzeichnis des Stift St. Clemens Mayen erwähnt. Hof des Stifts wurde an verschiedene Herren verl.

1663 wird eine Gamler Privat Mühle erwähnt, im gleichen Jahr ließ Gamlen in einer Mühle des Kl. Rosenthals mahlen.

1789 gab es in Gamlen noch eine Mühle, die auch noch 1817 erwähnt ist.

1789: Jahrmarkt am Donnerstag nach St. Bartholomäus (24.8.) Bürgermeister und Geschworene gaben Elle und Gewicht; Standgeld an Kellereien Mayen, Akzise an Gemeinde. Anfang des 19. Jahrhunderts wurden jährlich 2 Kram- und Viehmärkte gehalten.

1790 verfügen über Grundbesitz in Gamlen: Stift Mayen, Kl. Beilstein, Frhr. v. Gymnich, Gf. v. d. Leyen und Frhr. v. Clodt.

1806: Versteigerungen von Ländereien der zur Abtei Brauweiler geh. Propstei zu Klotten

1807: 14 ha Wildland und 4 ha Wiesen des Stifts Mayen.

Häuserzahlen: 1624 1784 1950 1968 27 43 96 115

Bevölkerungszahlen: 1787 1817 1840 1871 1905 1939 1950 1961 1970 181 304 418 485 465 421 445 403 409

Konfessionsstatistik: 1817 1858 1895 1925 1950 1961 1970 Kath. 304 483 471 433 441 390 384 Ev - - - - 4 11 14 Juden/Son. - 10 - - - 2 11

Schulwesen:

Gegen 1716 hatte Gamlen eine Schule eingerichtet, die öfters von einem als Frühmesser ansässigen Geistlichen bedient wurde. Wo? Im Hause der Fam. Fröhling soll in der Stube eine Schule eingerichtet gewesen sein. (Altes Haus Nr. 79, das 1971 abgerissen wurde.) Daher haben die Familien Fröhling heute noch im Dorf den Namen :“Schul“.

Dann wurde ein Zimmer über dem Gemeindebackhaus an der Linde als Schule benutzt.

1844 wurde eine Schule aus Bruchsteinen erbaut. Sie stand vor der Ziegelstein-Schule, die 1896 bezogen wurde.

1961 wurde eine Schule an der Straße nach Kaifenheim errichtet.

Kirche:

Gamlen gehört um 1500 als Filiale zu Hambuch, sollte 1803 nach Kaifenheim eingepfarrt werden, blieb jedoch als Filiale bei Hambuch. Gamlen war seit 1610 im Besitz einer Petruskapelle.. 1611 bedanken sich die Einwohner des Dorfes bei den „ehrwürdigen und andächtigen Klosterherren zu Mayen“, die der Gemeinde einen Bauplatz für eine Petruskapelle gestiftet, auf dem die Nachbarn auf ihre Kosten eine Kapelle errichtet haben. 1621 lesen wir, daß statt der 5 hl. Messen an den 3 Festen des hl. Petrus, an Ostermontag und Stephanstag eine WM angeordnet sei. Der Offiziant erhält als Vergütung 9 Gulden und 1 Wagen Holz, 1/3 des Zehnten; auch hat jeder Bürger dem Pastor einen Tag Frondienst zu leisten, dieser dagegen dem Fuhrmann Kost und dem Spannvieh Futter zu geben verpflichtet ist. 1657 ist der bauliche Zustand der Kapelle gut, ist sie mit einem Altar und Inventar ausgestattet, hat eine WM, 2 Anniversarien und 5 vom Stift Mayen gestiftete hl. Messen, an Einnahmen 16 fl. und 2 Pfd. Wachs, auch 2 Mltr. Korn für die Armenstiftung.1680 erscheinen als Patrone St. Petrus und Stephanus und ein neuer Altar z. E. der hl. Sebastianus und Rochus, zur Zeit der Pest errichtet.1788 war die Kapelle baufällig und beglich die Gemeinde für dieses Mal mit 143 Talern die Dachreparatur.

Bereits 1849 dachte man an einen Neubau, da die alte Kapelle, ein einfacher Bau 20 x 30 Fuß „mit gerader Holzdecke und abgesetztem quadratischem Chor“ eine Renovation nicht mehr erlaubte.

Doch es geschah nichts; aber in der Nacht vom 1./2. 10. 1874 brannte die Anlage total ab und wurde in Asche gelegt; nur der Altar und das Gewölbe über dem Chor blieb erhalten. Nun mußte zum Neubau geschritten werden, der 1877 nach Plänen des Kreisbaumeisters Zweck ausgeführt und am 24.11.1878 in Gebrauch genommen wurde.

Die neue Stephanuskapelle besaß 1832 2 Kelche und 2 Glocken; hat im Innern drei Holzfiguren der hl. Hubertus, Apollinaris und Rochus; hat Reste von einer bereits genannten Steinkanzel aus der Pfarrkirche von Hambuch, Figuren der hl. Petrus und zwei anderer Apostel. Den Wünschen der Einwohner gab die kirchliche Behörde nach und genehmigte am 22.7.1726 eine Frühmesse in Gamlen, die am 20.11.1744 auf alle Sonn- und Feiertage ausgedehnt wurde. Sie diente z.B. Gottfr. Haubts aus Bruttig als Weihetitel, wurde zeitweilig durch Matth. Paucken und Joh. Ad. Ürsfeld bedient, später durch den Pastor der Pfarrei.

Ausstattung der Kapelle:

Im Giebel des Portals ein Kruzifixus von Holz, um 1700; im ganzen etwa 1 m hoch; aus dem Heiligenhäuschen am Fürstenweg. Die zur Seite stehenden Holzfiguren des hl. Hubertus und des hl. Apollinaris, Anfang des 19. Jh. stammen aus dem Heiligenhäuschen am Wege nach Zettingen. Hl. Rochus in Hirtenkleidung, Holz, 90 cm hoch, jedenfalls zugehörig zu einem bei der Visitation v. J. 1680 genannten Altar, der kurz vorher zur Pestzeit zu Ehren des hl. Sebastian und des hl. Rochus errichtet war. Von einer Steinkanzel aus Hambuch v. J. 1605 stammen die im Trockengraben der Kirche angebrachten Reste von Figuren des hl. Petrus und von zwei Aposteln, mit Profilrahmungen. Sakristeischrank, 18. Jh. Rokokozier wie am Beichtstuhl in Hambuch. Eine Glocke v. J. 1524 kam nach Eulgem.

   
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